Fondsupdate
Der Fonds hinkt in seinem ersten Monat des Bestehens der Performance des Dax hinterher; vergleicht man die Fondsperformance mit dem MDax, dann ist die Bilanz gar nicht so schlecht. Der MDax hat im Monatsverlauf ziemlich unverändert geschlossen, der Fonds war zum Monatsende rund 2,36% im Minus (Insti-Klasse, Start 1.2.2024) bzw. 1,48% im Minus (Retail-Klasse, Start 5.2.2024).
Auf die Frage, ob wir bei den Gewinnern im Dax dabei waren? Teilweise ja, aber erst zu einem späten Zeitpunkt. Normalerweise zahlt es sich selten aus, steigenden Aktienkursen hinterherzulaufen. Wir waren deshalb nicht bei Rheinmetall, SAP oder Siemens am Anfang des Monats dabei, sondern wollten zunächst eine erste Konsolidierung abwarten. Und dann hatten wir kleinere Positionen in Rheinmetall und SAP aufgebaut. Verkauft haben wir nach der Kurs-Rallye von rund 20% die Aktien von adesso (ein späterer Einstieg könnte wieder attraktiv werden).
Zur negativen Performance im Februar haben beigetragen:
- die geringe Aktienquote, weil sich das Portfolio erst im Aufbau befindet,
- kleinere Absicherungen auf den Dax, der durch dessen Anstieg für eine negative Performance von rund 0,5% verantwortlich war,
- Negative Kursperformance aus den Bereichen Utilities (RWE, 7C Solarparken), Chemie (Lanxess), Healthcare (Fresenius Medical Care) und Technologie (ams-Osram).
Licht und Schatten liegen in der aktuellen Berichtsperiode sehr eng nebeneinander. Hohe Volatilität bei einzelnen Aktien am Tag der Jahreszahlen 2023 bzw. Ausblicke für 2024 oder auch bei Analysteneinstufungen führen aktuell zu extremen Kursausschlägen. Algotrading und Käufe/Verkäufe von Hedge-Fonds verstärken diese Volatilität bei einzelnen Werten.
War z.B. die Aktie der Fresenius Medical Care (FMC) am 20.2.2024 mit der Präsentation der Quartalszahlen kurz nach Börsenstart rund 5% im Plus, so beendete die Aktie den Tag mit rund 4% im Minus und verlor am Tag danach weitere 6%. Wir hatten uns in diesem Abverkauf von dem Wert sukzessive getrennt. Perspektivisch halten wir die FMC weiterhin interessant, warten zunächst aber günstigere Einstiegskurse ab.
Ein anderes Beispiel war ams-Osram, deren Mitteilung am 27.2.2024 spätnachts, dass sie eine neu errichtete Fabrik für die Herstellung von neuartigen MicroLEDs in Malaysia komplett abschreiben müssen, alle Marktteilnehmer völlig überrascht hat. Apple als großer Kunde von ams-Osram soll die nächste Generation der Apple-Uhr nun ohne MicroLEDs planen, was bei der Aktie in einem Kurssturz von über 40% an einem einzigen Tag resultierte. Wir waren wie so viele andere Investoren davon ausgegangen, dass sich das Geschäft nach der Rekapitalisierung und dem Turnaround des Unternehmens zuletzt stabilisiert hat. Wir haben die Position mit Verlust verkauft, was zu rund 0,4% negativer Performance geführt hat.
Wie ist die weitere Strategie für den März?
Um von diesen Ausschlägen in beiden Richtungen nicht zu sehr tangiert zu werden, haben wir das Portfolio ziemlich breit diversifiziert. Es gibt aktuell nur zwei Positionen, die eine Gewichtung von mehr als 1% im Fonds haben. Wir sind weiterhin sehr vorsichtig bei Small- und Micro-Caps. Das Enttäuschungspotenzial ist bei niedrig kapitalisierten Unternehmen einfach höher. Bei einigen Titeln auf unserer Watchlist warten wir erst einmal die Jahreszahlen bzw. Ausblicke für 2024 ab, bevor wir investieren. Euphorie und Enttäuschung liegen wie oben beschrieben sehr eng nebeneinander. Ein Beispiel ist Knorr-Bremse, die wir nun bei der ersten Kurs-Konsolidierung in das Portfolio aufgenommen haben.
Im Laufe des März wollen wir die Aktienquote langsam Richtung 50% erhöhen.
Weitere Rahmendaten zum Fonds
- in Aktien investiert sind rund Euro 3,5 Mio. = 41% des Fondsvolumens (Mitte Februar Euro 2,9 Mio.)
- Anleihen (ausschließlich Deutsche Staatsanleihen längerer Laufzeiten) betragen rund 4% des Fondsvolumens
- Netto-Aktienquote von rund 30% - Absicherung über Mini-Dax-Futures
- Auswahl von im Portfolio aktuell enthaltenen Unternehmen (in alphabetischer Reihenfolge): 7C Solarparken, Aurubis, Avolta, Dürr, ElringKlinger, Hypoport, Jenoptik, Knorr-Bremse, LEG Immobilien, PVA TePla, Siegfried, Sika, Steico, STMicro, TAG Immobilien, Vonovia, Vossloh.
Termine: in der kommenden Woche wird es für alle Aktionäre von Bayer spannend. Am Dienstag, 5.3.2024, ist der lang erwartete Kapitalmarkttag. Die Frage wird sein, ob dem neuen CEO Bill Anderson und seinem Team ein Befreiungsschlag gelingt. Bayer ist an der Börse mittlerweile nur noch Euro 28 Mrd. wert und hoch verschuldet. Wir bleiben an der Seitenlinie.
Generell: wir bleiben vorsichtig optimistisch für den gesamten Aktienmarkt, es kann aber jederzeit zu einer stärkeren Konsolidierung kommen. Stock Picking, laufende Beobachtung der Märkte sowie situativ eine Ausweitung der Absicherungen sind im aktuellen Umfeld sehr wichtig.
Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website www.ars-vivendi-select.com.